Not-Aus-Gehäuse von Siemens sind essenzielle Sicherheitskomponenten in industriellen Umgebungen und Maschinenbau. Sie ermöglichen das schnelle und sichere Abschalten von Anlagen in Notfallsituationen, um Personen und Maschinen vor Schaden zu bewahren. Die zuverlässige Funktion dieser Gehäuse ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit am Arbeitsplatz.
Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Siemens Not-Aus-Gehäuse, einschließlich ihrer Typen, Funktionen, Auswahlkriterien, Installation und Wartung. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für diese wichtigen Sicherheitsvorrichtungen zu vermitteln und bei der Auswahl der richtigen Lösung für spezifische Anwendungen zu unterstützen.
Umfassende Tabelle: Siemens Not-Aus Gehäuse
Merkmal/Aspekt | Beschreibung | Relevante Details |
---|---|---|
Typen von Gehäusen | Unterscheidung nach Bauform und Anwendungsbereich. | Aufbaugehäuse: Montage auf Oberflächen, z.B. an Maschinen oder Wänden. Einbaugehäuse: Integration in Schaltschränke oder Bedienpulte. Kompaktgehäuse: Für beengte Platzverhältnisse. Gehäuse mit Pilztaster: Häufigste Ausführung für schnelle Bedienung. * Gehäuse mit Drehgriff: Für sicherheitsgerichtete Abschaltungen mit Verriegelungsfunktion. |
Funktionsweise | Art der Abschaltung und Verriegelung. | Direkte Abschaltung: Unterbrechung des Stromkreises durch Betätigung des Tasters. Verriegelung: Verhinderung des unbeabsichtigten Wiedereinschaltens nach der Abschaltung. * Entriegelung: Manuelles Zurücksetzen des Tasters oder Drehgriffs, oft mit Schlüssel. |
Materialien | Werkstoffe, aus denen die Gehäuse gefertigt sind. | Kunststoff: Kostengünstig, leicht, für viele Umgebungen geeignet. Metall (z.B. Aluminium, Edelstahl): Robuster, widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen und aggressive Umgebungen. * Schutzart (IP-Klasse): Schutz gegen Staub und Wasser (z.B. IP65, IP67). |
Normen und Standards | Relevante Sicherheitsnormen und Zertifizierungen. | EN ISO 13850: Not-Aus-Funktion - Gestaltungsleitsätze. IEC 60947-5-5: Niederspannungsschaltgeräte – Steuerstromkreiseinrichtungen und Schaltelemente – Elektromechanische Steuerstromkreiseinrichtungen. CE-Kennzeichnung: Konformität mit europäischen Richtlinien. UL-Zertifizierung: Für den nordamerikanischen Markt. |
Auswahlkriterien | Faktoren, die bei der Auswahl des richtigen Gehäuses zu berücksichtigen sind. | Anwendungsbereich: Umgebung, in der das Gehäuse eingesetzt wird (z.B. staubig, feucht, explosionsgefährdet). Erforderliche Schutzart: Schutz gegen Umwelteinflüsse. Art der Maschine/Anlage: Spezifische Anforderungen der Anlage. Bedienhäufigkeit: Häufigkeit der Betätigung des Not-Aus-Tasters. Ergonomie: Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit. Sicherheitsanforderungen: Erforderliche Sicherheitsintegritätslevel (SIL) oder Performance Level (PL). |
Installation | Hinweise zur korrekten Installation. | Montageort: Gut sichtbarer und leicht zugänglicher Ort. Verdrahtung: Korrekte Anschlüsse gemäß Schaltplan. Funktionsprüfung: Überprüfung der korrekten Funktion nach der Installation. Dokumentation: Erstellung einer Dokumentation der Installation und Funktionstests. |
Wartung | Maßnahmen zur Gewährleistung der dauerhaften Funktionsfähigkeit. | Regelmäßige Sichtprüfung: Überprüfung auf Beschädigungen und Verschmutzungen. Funktionstest: Regelmäßige Überprüfung der korrekten Funktion. Reinigung: Reinigung des Gehäuses und des Tasters/Drehgriffs. Austausch: Austausch defekter Komponenten (z.B. Taster, Kontakte). |
Zusatzfunktionen | Optionale Funktionen und Erweiterungen. | Beleuchtung: Beleuchteter Taster für bessere Sichtbarkeit. Akustisches Signal: Zusätzlicher Alarm bei Betätigung. Überwachung: Überwachung des Not-Aus-Kreises auf Drahtbruch oder Kurzschluss. Bus-Anbindung: Integration in übergeordnete Steuerungssysteme (z.B. Profisafe). |
Bestellinformationen | Informationen zur Bestellung von Siemens Not-Aus-Gehäusen. | Artikelnummer: Eindeutige Kennzeichnung des Produkts. Technische Daten: Detaillierte Spezifikationen des Produkts. Lieferumfang: Enthält alle im Lieferumfang enthaltenen Komponenten. Zubehör: Verfügbares Zubehör (z.B. Beschriftungsschilder, Schutzkragen). |
Detaillierte Erklärungen
Typen von Gehäusen
Siemens bietet eine breite Palette an Not-Aus-Gehäusen, die sich in ihrer Bauform und ihrem Anwendungsbereich unterscheiden. Aufbaugehäuse werden direkt auf Oberflächen wie Maschinen oder Wänden montiert. Einbaugehäuse sind für die Integration in Schaltschränke oder Bedienpulte konzipiert und bieten eine platzsparende Lösung. Kompaktgehäuse eignen sich besonders für beengte Platzverhältnisse. Die häufigste Ausführung ist das Gehäuse mit Pilztaster, das eine schnelle und intuitive Bedienung ermöglicht. Gehäuse mit Drehgriff bieten eine sicherheitsgerichtete Abschaltung mit einer Verriegelungsfunktion, die ein unbeabsichtigtes Wiedereinschalten verhindert.
Funktionsweise
Die Funktionsweise eines Not-Aus-Gehäuses basiert auf der direkten Unterbrechung des Stromkreises durch die Betätigung des Tasters oder Drehgriffs. Die direkte Abschaltung sorgt für ein sofortiges Anhalten der Maschine oder Anlage. Eine wichtige Funktion ist die Verriegelung, die verhindert, dass die Anlage nach der Abschaltung unbeabsichtigt wieder in Betrieb genommen wird. Die Entriegelung erfolgt manuell durch Zurücksetzen des Tasters oder Drehgriffs, oft mit einem Schlüssel, um sicherzustellen, dass die Anlage erst nach einer bewussten Entscheidung wieder gestartet wird.
Materialien
Die Materialien, aus denen die Siemens Not-Aus-Gehäuse gefertigt sind, bestimmen ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Kunststoffgehäuse sind kostengünstig und leicht und eignen sich für viele Umgebungen. Metallgehäuse aus Aluminium oder Edelstahl sind robuster und widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen und aggressive Umgebungen. Die Schutzart (IP-Klasse) gibt an, wie gut das Gehäuse gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt ist. Beispielsweise bietet IP65 Schutz gegen Staub und Strahlwasser, während IP67 einen noch höheren Schutz gegen das Eindringen von Wasser beim zeitweiligen Untertauchen bietet.
Normen und Standards
Siemens Not-Aus-Gehäuse entsprechen relevanten Sicherheitsnormen und sind zertifiziert. EN ISO 13850 ist die grundlegende Norm für die Not-Aus-Funktion und definiert Gestaltungsleitsätze. IEC 60947-5-5 bezieht sich auf Niederspannungsschaltgeräte und Steuerstromkreiseinrichtungen. Die CE-Kennzeichnung bestätigt die Konformität mit europäischen Richtlinien. Für den nordamerikanischen Markt ist die UL-Zertifizierung von Bedeutung. Die Einhaltung dieser Normen und Standards gewährleistet die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Not-Aus-Gehäuse.
Auswahlkriterien
Die Auswahl des richtigen Not-Aus-Gehäuses hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Anwendungsbereich bestimmt die Anforderungen an die Robustheit und Schutzart des Gehäuses. Die erforderliche Schutzart muss den Umgebungsbedingungen entsprechen, um das Eindringen von Staub und Wasser zu verhindern. Die Art der Maschine/Anlage und ihre spezifischen Anforderungen sind ebenfalls zu berücksichtigen. Die Bedienhäufigkeit beeinflusst die Wahl des Tasters oder Drehgriffs. Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit sind wichtig, um eine schnelle und einfache Bedienung im Notfall zu gewährleisten. Schließlich müssen die Sicherheitsanforderungen (SIL/PL) erfüllt werden, um das erforderliche Sicherheitsniveau zu erreichen.
Installation
Die korrekte Installation ist entscheidend für die zuverlässige Funktion des Not-Aus-Gehäuses. Der Montageort sollte gut sichtbar und leicht zugänglich sein. Die Verdrahtung muss gemäß dem Schaltplan erfolgen, um eine korrekte Funktion zu gewährleisten. Nach der Installation ist eine Funktionsprüfung erforderlich, um sicherzustellen, dass das Gehäuse ordnungsgemäß funktioniert. Eine Dokumentation der Installation und Funktionstests ist wichtig für die spätere Wartung und Fehlersuche.
Wartung
Regelmäßige Wartung ist unerlässlich, um die dauerhafte Funktionsfähigkeit des Not-Aus-Gehäuses zu gewährleisten. Eine regelmäßige Sichtprüfung sollte auf Beschädigungen und Verschmutzungen durchgeführt werden. Ein Funktionstest sollte regelmäßig durchgeführt werden, um die korrekte Funktion zu überprüfen. Die Reinigung des Gehäuses und des Tasters/Drehgriffs ist wichtig, um eine einwandfreie Bedienung zu gewährleisten. Defekte Komponenten (z.B. Taster, Kontakte) müssen ausgetauscht werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Zusatzfunktionen
Siemens Not-Aus-Gehäuse können mit verschiedenen Zusatzfunktionen ausgestattet werden. Eine Beleuchtung des Tasters verbessert die Sichtbarkeit in dunklen Umgebungen. Ein akustisches Signal kann bei Betätigung des Not-Aus-Tasters einen zusätzlichen Alarm auslösen. Eine Überwachung des Not-Aus-Kreises kann Drahtbruch oder Kurzschluss erkennen. Die Bus-Anbindung ermöglicht die Integration in übergeordnete Steuerungssysteme wie Profisafe.
Bestellinformationen
Für die Bestellung von Siemens Not-Aus-Gehäusen sind verschiedene Informationen erforderlich. Die Artikelnummer dient zur eindeutigen Kennzeichnung des Produkts. Die technischen Daten enthalten detaillierte Spezifikationen. Der Lieferumfang gibt an, welche Komponenten im Lieferumfang enthalten sind. Zubehör wie Beschriftungsschilder oder Schutzkragen kann separat bestellt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Not-Aus-Gehäuse?
Ein Not-Aus-Gehäuse ist eine Sicherheitsvorrichtung, die es ermöglicht, Maschinen oder Anlagen im Notfall schnell und sicher abzuschalten. Es dient dazu, Personen und Sachwerte vor Schaden zu bewahren.
Warum sind Not-Aus-Gehäuse wichtig?
Sie sind wichtig, weil sie im Notfall eine schnelle und sichere Abschaltung ermöglichen und somit das Risiko von Verletzungen und Sachschäden reduzieren. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Sicherheitskonzepts in industriellen Umgebungen.
Welche Arten von Not-Aus-Gehäusen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten, darunter Aufbaugehäuse, Einbaugehäuse, Kompaktgehäuse, Gehäuse mit Pilztaster und Gehäuse mit Drehgriff. Die Wahl hängt vom Anwendungsbereich und den spezifischen Anforderungen ab.
Welche Normen gelten für Not-Aus-Gehäuse?
Die wichtigsten Normen sind EN ISO 13850 (Not-Aus-Funktion) und IEC 60947-5-5 (Niederspannungsschaltgeräte). Die Einhaltung dieser Normen gewährleistet die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Gehäuse.
Wie wähle ich das richtige Not-Aus-Gehäuse aus?
Die Auswahl hängt vom Anwendungsbereich, der erforderlichen Schutzart, der Art der Maschine/Anlage, der Bedienhäufigkeit, der Ergonomie und den Sicherheitsanforderungen (SIL/PL) ab. Eine sorgfältige Analyse der Anforderungen ist entscheidend.
Wie oft muss ein Not-Aus-Gehäuse gewartet werden?
Die Wartung sollte regelmäßig erfolgen, mindestens jedoch einmal jährlich. Sie umfasst eine Sichtprüfung, einen Funktionstest und gegebenenfalls eine Reinigung oder den Austausch defekter Komponenten.
Was bedeutet die IP-Schutzart?
Die IP-Schutzart gibt an, wie gut das Gehäuse gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt ist. Zum Beispiel bietet IP65 Schutz gegen Staub und Strahlwasser, während IP67 einen höheren Schutz gegen das Eindringen von Wasser beim zeitweiligen Untertauchen bietet.
Fazit
Siemens Not-Aus-Gehäuse sind unverzichtbare Sicherheitskomponenten in industriellen Umgebungen. Die richtige Auswahl, Installation und Wartung dieser Gehäuse sind entscheidend für die Sicherheit am Arbeitsplatz und den Schutz von Maschinen und Anlagen. Es ist ratsam, sich bei der Auswahl und Installation von Not-Aus-Gehäusen von qualifiziertem Fachpersonal beraten zu lassen.