Der selektive Fehlerstrom-Schutzschalter (RCD), auch bekannt als selektiver FI-Schutzschalter, ist eine spezielle Art von Fehlerstrom-Schutzschalter, der in elektrischen Anlagen eingesetzt wird, um einen verbesserten Schutz vor gefährlichen Fehlerströmen zu bieten und gleichzeitig unerwünschte Abschaltungen zu minimieren. Siemens bietet eine breite Palette von selektiven RCDs an, die sich durch ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit auszeichnen. Diese Geräte sind entscheidend für die Sicherheit von Personen und Anlagen in verschiedenen Anwendungen.

Umfassende Tabelle der Siemens RCD Selektiv

Merkmal/Eigenschaft Beschreibung Vorteile/Nutzen
Selektivität Ermöglicht die Staffelung von Auslösezeiten in mehrstufigen Anlagen. Der selektive RCD löst erst aus, wenn vorgeschaltete, nicht-selektive RCDs nicht innerhalb ihrer Auslösezeit reagieren. Reduziert unnötige Abschaltungen der gesamten Anlage bei einzelnen Fehlerströmen. Erhöht die Verfügbarkeit der Stromversorgung.
Auslösezeitverzögerung Verfügt über eine definierte Verzögerung der Auslösezeit, typischerweise im Bereich von einigen Millisekunden bis zu mehreren hundert Millisekunden. Verhindert das Auslösen bei kurzzeitigen Fehlerströmen, wie sie beispielsweise beim Einschalten von Geräten auftreten können. Sorgt für eine selektive Auslösung im Fehlerfall.
Stoßstromfestigkeit Widersteht hohen Stoßströmen, die beispielsweise durch Schalthandlungen oder Blitzeinschläge verursacht werden können, ohne ungewollt auszulösen. Erhöht die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlage. Verhindert unerwünschte Abschaltungen durch transiente Ereignisse.
Typ des Fehlerstroms Verfügbar für verschiedene Arten von Fehlerströmen, einschließlich AC (Wechselstrom), A (pulsierende Gleichströme) und B (glatte Gleichströme). Bietet optimalen Schutz für verschiedene Anwendungen und Lasten. Ermöglicht die Auswahl des passenden RCDs für die spezifische Anwendung.
Nennfehlerstrom (IΔn) Erhältlich mit verschiedenen Nennfehlerströmen, typischerweise von 30 mA bis 500 mA. Ermöglicht die Anpassung des Schutzes an die spezifischen Anforderungen der Anlage. Höhere Nennfehlerströme werden oft in industriellen Anwendungen eingesetzt, um unerwünschte Abschaltungen zu vermeiden.
Bemessungsstrom (In) Erhältlich mit verschiedenen Bemessungsströmen, typischerweise von 25 A bis 125 A. Ermöglicht die Anpassung des RCDs an die Belastbarkeit des Stromkreises. Sorgt für eine sichere und zuverlässige Funktion des RCDs.
Bauform Verfügbar in verschiedenen Bauformen, wie z.B. 2-polig und 4-polig. Ermöglicht die Integration in verschiedene Arten von Stromkreisen. Sorgt für eine einfache Installation und Wartung.
Montage In der Regel für die Montage auf DIN-Schienen in Verteilerschränken ausgelegt. Ermöglicht eine einfache und schnelle Installation. Sorgt für eine standardisierte und sichere Montage.
Zusatzfunktionen Einige Modelle verfügen über zusätzliche Funktionen wie Fernauslösung, Hilfskontakte oder Testtaster. Erhöhen die Funktionalität und Flexibilität des RCDs. Ermöglichen die Integration in Überwachungssysteme und die Durchführung von regelmäßigen Funktionstests.
Normen und Standards Entsprechen den relevanten internationalen Normen und Standards, wie z.B. IEC 61008 oder IEC 62423. Gewährleisten die Sicherheit und Zuverlässigkeit des RCDs. Ermöglichen die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften.
Anwendungsbereiche Industrieanlagen, Gewerbegebäude, Krankenhäuser, Rechenzentren, landwirtschaftliche Betriebe. Bietet Schutz in Umgebungen, in denen hohe Verfügbarkeit und selektiver Schutz erforderlich sind. Verhindert unnötige Produktionsausfälle und Datenverluste.
Hersteller Siemens Bietet eine breite Palette an RCDs und FI-Schaltern mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit.

Detaillierte Erklärungen der Merkmale und Eigenschaften

Selektivität: Die Selektivität eines RCD bezieht sich auf seine Fähigkeit, selektiv auszulösen. Das bedeutet, dass in einem mehrstufigen Stromkreis, in dem mehrere RCDs hintereinandergeschaltet sind, nur der RCD auslösen soll, der dem Fehlerort am nächsten ist. Dies wird durch eine zeitliche Staffelung der Auslösezeiten erreicht. Der selektive RCD hat eine längere Auslösezeit als die vorgeschalteten, nicht-selektiven RCDs.

Auslösezeitverzögerung: Die Auslösezeitverzögerung ist eine definierte Zeitspanne, die vergeht, bevor der selektive RCD im Falle eines Fehlerstroms auslöst. Diese Verzögerung ist entscheidend für die Selektivität. Sie verhindert, dass der RCD bei kurzzeitigen Fehlerströmen, die beispielsweise durch Schalthandlungen oder das Einschalten von Geräten verursacht werden, unnötig auslöst. Die Auslösezeitverzögerung wird in Millisekunden (ms) gemessen und kann je nach Modell und Anwendung variieren.

Stoßstromfestigkeit: Die Stoßstromfestigkeit eines RCD bezieht sich auf seine Fähigkeit, hohen Stoßströmen standzuhalten, ohne ungewollt auszulösen. Stoßströme können durch verschiedene Ereignisse verursacht werden, wie z.B. Schalthandlungen, Blitzeinschläge oder das Einschalten von Geräten mit hohen Einschaltströmen. Ein RCD mit hoher Stoßstromfestigkeit trägt zur Erhöhung der Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlage bei, da er unerwünschte Abschaltungen durch transiente Ereignisse verhindert.

Typ des Fehlerstroms: RCDs werden für verschiedene Arten von Fehlerströmen angeboten. Typ AC ist für Wechselströme geeignet, Typ A für pulsierende Gleichströme und Typ B für glatte Gleichströme. Die Auswahl des richtigen Typs ist entscheidend für den effektiven Schutz. Beispielsweise werden in Anwendungen mit Frequenzumrichtern oder Solaranlagen RCDs vom Typ B benötigt, da diese auch glatte Gleichfehlerströme erkennen können.

Nennfehlerstrom (IΔn): Der Nennfehlerstrom (IΔn) ist der Fehlerstrom, bei dem der RCD auslösen muss. Er wird in Milliampere (mA) angegeben. Typische Werte sind 30 mA, 100 mA, 300 mA und 500 mA. Ein niedriger Nennfehlerstrom bietet einen höheren Personenschutz (z.B. 30 mA), während höhere Werte in industriellen Anwendungen eingesetzt werden, um unerwünschte Abschaltungen zu vermeiden. Die Auswahl des passenden Nennfehlerstroms hängt von der spezifischen Anwendung und den geltenden Sicherheitsvorschriften ab.

Bemessungsstrom (In): Der Bemessungsstrom (In) ist der maximale Strom, den der RCD dauerhaft führen kann, ohne beschädigt zu werden. Er wird in Ampere (A) angegeben. Die Auswahl des RCDs muss so erfolgen, dass der Bemessungsstrom des RCDs größer oder gleich dem maximalen Strom des zu schützenden Stromkreises ist.

Bauform: RCDs sind in verschiedenen Bauformen erhältlich, typischerweise als 2-polige und 4-polige Geräte. 2-polige RCDs werden in einphasigen Stromkreisen eingesetzt, während 4-polige RCDs in dreiphasigen Stromkreisen verwendet werden. Die Auswahl der richtigen Bauform hängt von der Art des Stromkreises ab, der geschützt werden soll.

Montage: RCDs sind in der Regel für die Montage auf DIN-Schienen in Verteilerschränken ausgelegt. Diese Montageart ermöglicht eine einfache und schnelle Installation und sorgt für eine standardisierte und sichere Befestigung.

Zusatzfunktionen: Einige RCDs verfügen über zusätzliche Funktionen, wie z.B. Fernauslösung, Hilfskontakte oder Testtaster. Die Fernauslösung ermöglicht das Auslösen des RCDs aus der Ferne, beispielsweise durch ein Überwachungssystem. Hilfskontakte können verwendet werden, um den Auslösezustand des RCDs zu signalisieren. Der Testtaster dient dazu, die Funktion des RCDs regelmäßig zu überprüfen.

Normen und Standards: Die Sicherheit und Zuverlässigkeit von RCDs wird durch die Einhaltung relevanter internationaler Normen und Standards gewährleistet. Zu den wichtigsten Normen gehören IEC 61008 (für RCDs für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen) und IEC 62423 (für RCDs vom Typ B). Die Einhaltung dieser Normen stellt sicher, dass der RCD die erforderlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt.

Anwendungsbereiche: Selektive RCDs werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, in denen eine hohe Verfügbarkeit und selektiver Schutz erforderlich sind. Dazu gehören Industrieanlagen, Gewerbegebäude, Krankenhäuser, Rechenzentren und landwirtschaftliche Betriebe. In diesen Umgebungen ist es wichtig, dass bei einem Fehlerstrom nur der betroffene Stromkreis abgeschaltet wird, um unnötige Produktionsausfälle oder Datenverluste zu vermeiden.

Hersteller: Siemens ist ein führender Hersteller von RCDs und FI-Schaltern und bietet eine breite Palette an Produkten mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit. Siemens RCDs zeichnen sich durch ihre fortschrittliche Technologie, ihre robuste Bauweise und ihre einfache Installation aus.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem RCD und einem selektiven RCD?

Ein RCD (Residual Current Device) schützt vor Fehlerströmen, während ein selektiver RCD eine zusätzliche Auslöseverzögerung hat, um in mehrstufigen Anlagen selektiv auszulösen und unnötige Abschaltungen zu vermeiden. Der selektive RCD löst erst aus, wenn vorgeschaltete, nicht-selektive RCDs nicht innerhalb ihrer Auslösezeit reagieren.

Wann sollte ich einen selektiven RCD verwenden?

Selektive RCDs sind ideal für Anlagen mit mehreren hintereinander geschalteten RCDs, um sicherzustellen, dass nur der betroffene Stromkreis abgeschaltet wird und die Verfügbarkeit der Stromversorgung in anderen Bereichen erhalten bleibt. Dies ist besonders wichtig in kritischen Anwendungen wie Krankenhäusern oder Rechenzentren.

Wie wähle ich den richtigen Nennfehlerstrom für einen selektiven RCD aus?

Der Nennfehlerstrom (IΔn) sollte basierend auf der Anwendung und den geltenden Sicherheitsvorschriften ausgewählt werden. Höhere Werte (z.B. 300 mA oder 500 mA) werden oft in industriellen Anwendungen verwendet, um unerwünschte Abschaltungen zu vermeiden, während niedrigere Werte (z.B. 30 mA) einen besseren Personenschutz bieten.

Was bedeutet Stoßstromfestigkeit bei einem RCD?

Die Stoßstromfestigkeit gibt an, wie gut ein RCD hohen Stoßströmen standhalten kann, ohne ungewollt auszulösen. Dies ist wichtig, um unerwünschte Abschaltungen durch transiente Ereignisse wie Schalthandlungen oder Blitzeinschläge zu verhindern.

Was ist der Unterschied zwischen RCD Typ A und Typ B?

RCD Typ A erkennt Wechsel- und pulsierende Gleichfehlerströme, während RCD Typ B zusätzlich glatte Gleichfehlerströme erkennen kann, die beispielsweise in Anwendungen mit Frequenzumrichtern oder Solaranlagen auftreten. Die Auswahl des richtigen Typs ist entscheidend für den effektiven Schutz.

Fazit

Siemens RCD Selektiv bieten einen zuverlässigen und selektiven Schutz vor Fehlerströmen in verschiedenen Anwendungen. Die Auswahl des richtigen RCDs sollte sorgfältig basierend auf den spezifischen Anforderungen der Anlage und den geltenden Sicherheitsvorschriften erfolgen, um einen optimalen Schutz von Personen und Anlagen zu gewährleisten.